Nichtduale(n) Highlights Startseite
|
|
Tripura Rahasya
Analysiere sorgfältig das ... zugrundeliegende Bewusstsein! Es ist abstrakt, das heißt, Es steht in keinem Zusammenhang mit materiellen Objekten. Diese sind allerdings von Seinem Licht abhängig. Sie vermögen nicht aus sich selbst heraus zu leuchten und können deshalb nicht Reines Bewusstsein (Reine Intelligenz) sein. Alles, was fasslich ist. muss verschieden von dieser Intelligenz sein, sonst könnte es nicht dem Verstand zugänglich gemacht werden. Intelligenz ist ungeteilt; die Objekte dagegen treten in vielerlei Gestalt auf. Lass alles beiseite, was nicht Intelligenz ist, und schaue auf Das, was übrigbleibt!
Wie ein Spiegel die Farbe der Gegenstände annimmt, die sich auf ihm abbilden, so nimmt Intelligenz die Formen der Objekte an, die durch Sie und in Ihr existieren. Man kann Sie in Ihrer Reinheit gewahren, wenn man alles weglässt, was mit Sinnen oder Verstand wahrnehmbar ist. Sie kann jedoch nicht als etwas Konkretes, als dies oder das erkannt werden - Sie ist Schöpferin und Erhalterin von allem. Du bist weder der Körper, noch die Sinne, noch der Geist, denn das alles ist vergänglich. Das Selbst leuchtet als 'Ich' auf. Dieses Aufleuchten kann nicht wahrgenommen werden wie Körper oder andere Objekte, die zur Materie gehören und deren Wahrnehmung erst durch das Licht des Selbst ermöglicht wird. Es könnte der Einwand erhoben werden, dass man das Aufleuchten des Selbst nicht wahrnehme, wahrend man auf die Objekte schaue. Doch wenn das 'Ich' nicht leuchtet, können auch die Objekte nicht wahrgenommen werden, geradeso wie sie in Abwesenheit von Licht unsichtbar bleiben. Das 'Ich' bleibt während des Tiefschlafs genauso vorhanden wie während des Samadhi. Wäre das nicht so, erhöbe man sich nach dem Schlaf jeweils als ein anderer Mensch. Nun lässt sich einwenden, das Selbst habe in Tiefschlaf und Samadhi keine Eigenschaften und könne daher nicht mit dem 'Ich' des Wachzustandes identisch sein. Darauf ist zu entgegnen, dass das 'Ich' sowohl bestimmte Merkmale aufweisen als auch davon frei sein kann. Das erstere bedeutet Begrenzung, während beim Freisein von Eigenschaften Seine Unbegrenztheit deutlich wird. Das 'Ich' ist im Wachzustand und im Traumzustand Begrenzungen unterworfen; in Samadhi und im Tiefschlaf ist Es frei davon. Frei von allen Begrenzungen sein - das ist Vollkommenheit. Ihre Majestät, die Absolute Intelligenz, leuchtet stets als 'Ich'. Sie umfasst alles, Sie ist allwissend. Auch Du bist ein Teil von Ihr - Du bist Sie! Erkenne Dich, indem Du den Blick nach innen richtest! Du bist nichts anderes als Reines Bewusstsein. Weiche dieser Erkenntnis nicht aus! Lass sie noch in diesem Augenblick von Dir Besitz ergreifen! Ein guter Schüler darf nichts hinauszögern. Selbst-Verwirklichung sollte (im Idealfall) den Worten des Meisters unmittelbar folgen. Ich habe soeben vom 'Blick' nach innen gesprochen. Er kann nicht mit Deinem Sehorgan getan werden. Hier sind die 'inneren Augen' gemeint. Der Ausdruck ist insofern passend, als man etwas nur dann erkennt, wenn man ihm den Blick zuwendet. Wichtig ist, dass dabei nichts anderes beachtet werden darf als das, was man erkennen will. Nur so ist vollkommene Wahrnehmung möglich. Den Blick nicht auf etwas richten bedeutet, es nicht sehen. Ähnlich ist es mit den anderen Sinnen, mit Hören, Riechen und Fühlen. Auch der Geist ist dieser Regel unterworfen. Er fühlt weder Freude noch Schmerz, wenn seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet ist. Um etwas wahrzunehmen, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: - Ausschaltung aller anderen Wahrnehmungen, - Konzentration auf das, was wahrgenommen werden soll. Selbst -Verwirklichung dagegen kennt nur eine Bedingung: Ausschaltung aller Wahrnehmungen. Ich will Dir sagen, warum das so ist. Das Absolute Bewusstsein entzieht sich der Erkenntnis durch den Verstand. Es kann nur verwirklicht werden, wenn der Geist völlig rein ist.
Es bedarf dazu keiner besonderen Sammlung auf das Bewusstsein. Da Bewusstsein und Selbst wesensgleich sind, genügt es, den Geist von allen Gedanken freizuhalten. Dazu ein Beispiel: Vor den Augen eines Menschen erscheinen auf einem Spiegel eine Reihe von Bildern. Wenn er eines davon genauer betrachten will, muss er seine Aufmerksamkeit von den anderen Bildern abwenden und auf das eine richten. Verlangt es ihn jedoch, den Raum zu sehen, der im Spiegel reflektiert wird, genügt es, wenn er den Bildern seine Aufmerksamkeit entzieht. Raum ist bereits da; er liegt ja allem zugrunde. Man hat ihn nur bisher nicht bemerkt, weil die Aufmerksamkeit den Bildern galt. So ist es auch mit dem Bewusstsein. Es liegt allem zugrunde, wohnt allem inne und bleibt doch von allem unberührt. Es kann — wie der Raum — nicht einen einzigen Augenblick abwesend sein.
Ich wiederhole: Um das Selbst zu verwirklichen, bedarf es keiner besonderen Sammlung des Geistes. Es genügt, sich vom Nicht-Selbst abzuwenden. Mit anderen Worten: der Geist muss rein sein, das heißt frei von Gedanken. Du wirst jetzt eingesehen haben, dass ein reiner Geist zur Selbst-Verwirklichung unerlässlich ist, da das Selbst nur in ihm leuchten kann. Alle Gebote der heiligen Schriften sind nur im Hinblick auf diesen Endzweck entstanden. Alles erhält seinen letzten Sinn durch die schlichte Wahrheit - man kann gar nicht oft genug darauf hinweisen -, dass sich das Selbst, das Absolute Bewusstsein, nur in einem fleckenlosen Geist zu verwirklichen vermag. Jetzt wirst Du verstehen, warum auf Tugenden wie selbstloses Handeln, Leidenschaftslosigkeit und Hingabe, die zur Reinigung des Geistes nötig sind, so großer Wert gelegt wird.
Quelle der Graphik: http://www.exoticindia.com/product/BD69/
ein deutscher Beitrag: http://www.teeweg.de/de/religion/tripura.html English version : Tripura Rahasya
|