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Nichtduale Highlights # 12     27. August 2004      Editor: Hans Schulz

Wer kennt das nicht, den Zweifel, die Verwirrtheit, galoppierende Gefühle?
Aus diesem Grund bringe ich Frage und Antwort aus einem ATTD-Rundbrief
in voller Länge. Der Text liest sich nicht so leicht, man muss um Verständnis ringen.
Doch es lohnt sich. Der denkende Geist wird leichter Ruhe geben und sich in ein
nicht denkbares Experiment einlassen.




 * ATTD News Letter Nummer 35    *     Sonntag, 18. Juli 2004  *

 

Frage: Alles Suchen hat zu den Antworten anderer Leute geführt (mir ist klar, dass ich rede, als ob ich eine getrennte Wesenheit wäre, aber wie sonst soll ich Fragen stellen). Gibt es jemals einen Ort, wo ich für mich Erkenntnis gewinne, wie du für dich oder ist alles eine Angelegenheit des Glaubens?

Wenn all dies nicht mehr bezweckt oder bedeutet, als es zu erfahren, begleitet eine gewisse Verzweiflung diese belanglose, sinnlose Existenz.

Antwort: Ich lese hier, dass der Geist spricht und verwirrt ist. Wir wollen nun einige Geist/Logik-Schleifen zusammen ablaufen.

Der Geist kann überaktiv, mit Zweifeln behaftet oder verwirrt sein, aber... "etwas" muss dies gegenwärtig wahrnehmen, etwas, was deutlich und ohne verwirrt zu sein, die Verwirrung als Verwirrung erkennt. In anderen Worten, etwas erkennt diese Verwirrung und ist nicht verwirrt darüber. Es erkennt Zweifel und weiß ohne eine Spur von Zweifel, was Zweifel ist.

Dieses Erkennen kann nicht erkannt werden, so wie der Vorgang des Sehens nicht gesehen werden kann. Das Erkennen ist das Geheimnis; es ist das Wahre Selbst. Es ist nicht etwas, das von jemandem erkannt wird, Es ist das Erkennen Selber. Wenn der denkende Geist das wahrnimmt, weiß er nicht, wie er damit umgehen soll. Er kann dieses Erkennen nicht in etwas Bekanntes umwandeln, und verhält sich wie ein Auge, das sich wild dreht im Versuch, die Quelle auszumachen, aus der das Sehen entsteht.

Wenn man dies deutlich wahrnimmt, gibt es nachher kein Ich oder Du, welches ES erkennt, sondern eine Bereitschaft, im "Nicht-Erkennen" zu verweilen. Bitte überdenke das und es wird deutlich werden, warum das Geheimnis der Erkennens niemals ein Objekt seiner Selbst sein kann. Kann die Sonne sich Selbst beleuchten, kannst du deine eigenen Lippen küssen oder deine Fingerkuppe mit derselben Fingerkuppe berühren? Wenn man die Logik nachvollzieht, warum es nicht möglich ist, das "Wissen, dass du existierst" zu erkennen, wird der Geist aufgeben und sich entspannen. Er kann weiterhin seinen Tanz vollführen, er mag eine Zeit lang von seiner eigenen Schwungkraft angetrieben fortfahren, jedoch sieht etwas selber Ungesehenes all dies. Du BIST diese wahrnehmende Gegenwärtigkeit in diesem Augenblick. DAS kennt die Gedanken und DAS ermöglicht dir, "deine" Gedanken weiterzugeben. DAS verbleibt, während Gedanken kommen und gehen.

Du weißt, warum Existenz sinnlos ist. Du weißt es mit deinem Herzen, nicht mit deinem Geist. Der Geist sucht nach Sinn und nach Vollständigkeit. Noch etwas Logik: Nehmen wir an, dass letztendliche Vollständigkeit das Ziel des Geistes ist, das er anstrebt und sich wünscht. Nehmen wir weiter an, dass der Geist es erreicht und dann danach, welches Ziel gibt es dann? Das Ziel der Vollständigkeit IST Vollständigkeit. Die Bewusstheit, die du BIST, IST Vollständigkeit Darum ist sie sinn-los, Sie ist Ihr ureigener Sinn. Sie bewegt sich nirgend wohin, weil Sie schon überall ist. Sie ist IHRE EIGENE ERFÜLLUNG. Sie ist vollständig, auch wenn Sie aus der begrenzten Perspektive des Geistes unvollständig erscheint.

Keine Erfahrung ist Sie, sondern das Unerfahrbare, das sich Selber wahrnimmt. Gute Stimmungen, dunkle Stimmungen und Klarheit stolpern vorbei. Lass' sie passieren, lass' sie sein. DAS, was dies wahrnimmt, IST das Geheimnis. Du bist DAS. Das ruhige Zentrum des Sturms, das Herz der Herzen, kein Ziel, sondern Vollständigkeit Selber.

Das sind hier keine Worte von einem anderen, dies sind DEINE EIGENEN WORTE, von Selbst zu Selbst in Liebe.


zitiert aus: ATTD Newsletter 35
 

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